04.07.2023

Gespräche mit potenziellen Investoren für ngena

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Technology, media and telecom

Author(s) / Source(s): Wellensiek

Insolvenzverwalter Prof. Dr. Jan Roth in Gesprächen mit potenziellen Investoren für das Telekommunikationsunternehmen ngena GmbH

Das Amtsgericht Frankfurt am Main hat am 1. Juli 2023 das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Telekommunikationsunternehmens ngena GmbH, Frankfurt, eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde der erfahrene Insolvenzrechtler Prof. Dr. Jan Roth von der Kanzlei Wellensiek bestellt. Er hat das Verfahren bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter begleitet.

Die ngena GmbH ist ein Unternehmen der Telekommunikations- und IT-Branche. Aus der ngena GmbH ist ein aus sieben Gesellschaften bestehender Konzern mit Standorten in den USA, Mexiko, Slowenien, der Slowakei, Ungarn, Italien und Deutschland hervorgegangen, in dem rund 200 Mitarbeiter beschäftigt sind. Bei der ngena GmbH sind aktuell 47 Mitarbeiter beschäftigt.

Mit der Entwicklung und Bereitstellung einer in der Branche herausragenden globalen Service-Plattform hat die deutsche Gesellschaft innerhalb der Gruppe eine Leadfunktion. Auf dieser Plattform werden Dienstleistungen aller Art für die Kunden bereitgestellt. Die in der internationalen Telekommunikationsszene strategisch hervorragend nutzbare Entwicklung aus Deutschland gilt mit dem zu Grunde liegenden Know-how und den Patenten weltweit als technologisch herausragend.

Mitbegründer der Gruppe im Jahre 2016 war die Deutsche Telekom. Sie stieg im Zuge einer strategischen Neuausrichtung allerdings vor vier Jahren wieder aus dem Verbund aus. Im weiteren Verlauf gelang es der ngena GmbH zwar, ihre Plattform technologisch zu optimieren. Gleichzeitig entstand jedoch eine liquiditätsseitige Schieflage, die schließlich am 28. April 2023 zur Insolvenzantragstellung führte.

In dem vorläufigen Insolvenzverfahren konnte der vorläufige Insolvenzverwalter Prof. Roth den Geschäftsbetrieb mit Unterstützung des vorläufigen Gläubigerausschusses uneingeschränkt fortführen.

Ziel des Insolvenzspezialisten Roth ist auch nach der Eröffnung „die nachhaltige Sanierung und Fortführung des Unternehmens“. Um für weitere Großkunden die marktreifen neuen Produkte und Lösungen anbieten zu können, benötigt die Unternehmensgruppe allerdings eine äußerst kurzfristig weitere Liquiditätszuführung oder muss verkauft werden. Mit diversen Finanzinvestoren und strategischen Partnern, darunter namhafte Technologieunternehmen, führen Insolvenzverwaltung und Geschäftsführung derzeit Gespräche zum Einstieg und/oder Übernahme. In enger Begleitung mit dem Gläubigerausschuss will Prof. Roth den Investorenprozess „mit höchster Priorität“ durchziehen.

Dabei steht der Investorenprozess neu hinzukommenden Investoren weiterhin offen. Roth: „Angesichts der strategischen Bedeutung der ngena und ihrer exzellenten Produkte bin ich zuversichtlich, was die Zukunft des Unternehmens und den Erhalt der Arbeitsplätze betrifft.“

Über das Unternehmen ngena GmbH:

Unternehmensgegenstand der ngena GmbH ist die Bereitstellung und der Betrieb einer globalen Service-Plattform durch Erbringung von Secure-Connectivity-Services auf Basis einer Cloud-Plattform zur Lieferung von Netzwerktransportdienstleistungen, Netzwerkservices, Securityservices und Mehrwertdiensten für Dienstleister der Telekommunikations- und IT-Industrie weltweit. Die bereitgestellten Dienste werden von den Telekommunikations- und IT-Anbietern ihrerseits als Teil ihres eigenen Angebots an Endkunden weiterverkauft. Dabei sind die Angebotsform „as a Service“ und die Vereinfachung der Bestell- und Bereitstellungsprozesse durch eine konsequente Nutzung von Produktkatalogen sowie Ende-zu-Ende Automatisierung beeindruckende Alleinstellungsmerkmale der ngena Plattform.

ngena ist ein im Jahr 2016 gegründetes Joint-Ventures, in dem die Deutsche Telekom als maßgeblicher Mitgesellschafter ihre Weltnetz-Strategie realisieren wollte. Diese sah vor, dass sich die globalen Partner, dort wo sie kein Netz haben, mit Produkten, Lösungen, Dienstleistungen zur Seite stehen. Der Name steht für „Next Generation Enterprise Network Alliance“. Als Lead-Unternehmen der Gruppe, das den Gesellschaften die technologisch hochwertigen Produkte und ein Teil der Finanzierung beisteuerte, kam die ngena GmbH in Schwierigkeiten bei der Akquisition von Neugeschäft sowie dem notwendigen Geschäftswachstum, um die globale Plattform hinreichend auszulasten. Die entstandene Liquiditätslücke konnte schließlich nicht mehr geschlossen werden.

Über den Insolvenzverwalter Prof. Dr. Jan Roth/Kanzlei Wellensiek:

Rechtsanwalt Prof. Dr. Jan Roth ist ein seit rund 20 Jahren erfahrener Insolvenzverwalter. Er gehört seit 2019 als Partner der renommierten Kanzlei Wellensiek an. Zu seinen weiteren Tätigkeitsschwerpunkten zählen das Erb- und Steuerrecht. In der Kombination der beiden Rechtsgebiete hat er bei Nachfolgeregelungen und der Nachlassvermögensverwaltung innovative Lösungen für komplexe Nachlasssituationen entwickelt. Die Kanzlei Wellensiek ist eine auf Insolvenzverwaltung, Unternehmenssanierung und Restrukturierung spezialisierte bundesweit tätige Sozietät. Die Experten der Kanzlei besitzen langjährige Erfahrung in der Bewältigung von Krisen national und international tätiger Unternehmen.

Die Kernkompetenz liegt in der Restrukturierung, der Insolvenzverwaltung und in Eigenverwaltungen, in allen Arten von Sanierungstreuhandschaften sowie in der Nachlassverwaltung.

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