Autor(en) / Quelle(n): Mitteilung der Pressestelle
(Krauschwitz, 05. Februar 2025) Am 31. Januar wurde am Amtsgericht Dresden die gerichtliche Sanierung der KREISEL GmbH & Co. KG eröffnet. Der mittelständische Experte für Schüttguthandling und Spezialist für maßgeschneiderte Förderanlagen nutzt dabei ein Verfahren in Eigenverwaltung, um sich neu aufzustellen. Dies wurde erforderlich, da das traditionsreiche Unternehmen durch die Auswirkungen der Corona- und Energiekrise sowie einen Cyberangriff in eine wirtschaftlich angespannte Lage geraten war.
„Trotz der besonderen Situation konnten wir den Geschäftsbetrieb in den letzten Monaten lückenlos aufrechterhalten. Und dank der weiter stabilen Auftragslage werden wir dazu auch im eröffneten Verfahren in der Lage sein. Das haben wir vor allem unseren Mitarbeitern, den Kunden und Handelsvertretern zu verdanken. Wir setzen die gemeinsame Anstrengung fort und werden so in den nächsten Monaten eine Lösung für das Unternehmen finden – davon bin ich überzeugt“, sagt Geschäftsführer Wolfram Kreisel. Durch die moderne Sanierung in Eigenverwaltung führt er das operative Geschäft weiter, während das Unternehmen mithilfe von Sanierungsspezialisten neu aufgestellt wird.
Einer dieser Spezialisten ist Rechtsanwalt und Steuerberater Enrico Schwartz von der Kanzlei SCHWARTZ Consulting. Als Sanierungsgeschäftsführer (CRO) koordiniert er den Prozess und setzt ihn um. „Alle Zeichen stehen für KREISEL auf Neuaufstellung. Die Weichen dafür wurden mit der Stabilisierung des Geschäftsbetriebs und der Auszahlung der Löhne und Gehälter über das vorfinanzierte Insolvenzgeld bereits gestellt. Jetzt arbeiten wir unter Volldampf an einer Lösung, bleiben dabei aber ergebnisoffen. Die Neuaufstellung des Unternehmens über einen Insolvenzplan ist für uns ebenso eine Option wie die übertragende Sanierung durch einen Investor“, so Schwartz. Um einen geeigneten Kandidaten für eine mögliche Übernahme zu finden, läuft ein strukturierter Investorenprozess auf Hochtouren. Zudem sollen im Zuge der Sanierung das Auslandsgeschäft des Fördertechnik-Spezialisten gestärkt und dazu das internationale Vertriebsnetzwerk ausgebaut werden.
Chance auf baldige Neuaufstellung
Die Eröffnung des Verfahrens durch das Amtsgericht Dresden stellt für ein weiteres Mitglied des Sanierungsteams, den Rechtsanwalt Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt, einen berechtigten Vertrauensvorschuss für das Unternehmen dar: „Nach eingehender Prüfung hat das Gericht nun das Eigenverwaltungsverfahren eröffnet. Das ist für uns ein eindeutiges Vertrauenssignal an das Unternehmen, die Geschäftsführung und das Sanierungsteam. Diesen zusätzlichen Rückenwind werden wir gemeinsam für eine zeitnahe Restrukturierungslösung nutzen.“ Rechtsanwalt Ettelt steht der KREISEL-Geschäftsführung gemeinsam mit seinem Team in allen insolvenzrechtlichen Fragen zur Seite.
Der erwähnte, auf Hochtouren laufende Investorenprozess ist ein zentrales Element der Sanierungsstrategie. Für dessen strukturierte Umsetzung zeichnet Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG, verantwortlich. Zudem steht er mit seinem Team dem Fördertechnik-Spezialisten als kaufmännischer Begleiter zur Seite. „Wir suchen unter Hochdruck nach aussichtsreichen Kandidaten, um dem traditionsreichen Unternehmen und seinen Mitarbeitern eine baldige Neuaufstellung, aber zugleich auch eine nachhaltige Lösung zu ermöglichen. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen geeigneten Investor finden, denn KREISEL besitzt einen gesunden Unternehmenskern, eine stabile Marktposition und ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell“, so Leopold. Der vom Gericht bestellte Sachwalter, Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg von der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm, Dresden, vertritt die Gläubigerinteressen in dem Eigenverwaltungsverfahren. Auch er blickt mit Zuversicht auf die Sanierung des Traditionsbetriebes. „Ich erlebe bei KREISEL weiterhin eine engagierte Geschäftsführung und eine loyale sowie hochqualifizierte Mannschaft. Insbesondere gab es in den vergangenen Wochen eine intensive Unterstützung des Sanierungskurses durch die beteiligten Banken und einen in Abstimmung mit den Warenkreditversicherern gebildeten Lieferantenpool. Auch der Austausch mit dem eingesetzten vorläufigen Gläubigerausschuss war konstruktiv und nach vorn gerichtet. Hierfür danke ich allen Beteiligten. Diese Faktoren sowie der positiv verlaufende Investorenprozess stimmen mich sehr optimistisch, dass eine positive Zukunft für das Unternehmen zeitnah organisiert werden kann“, erklärt der Sachwalter.
Sanierungsbedarf wegen Energiekrise und Corona-Spätfolgen
Das Unternehmen aus dem sächsischen Krauschwitz blickt bereits auf eine mehr als 112-jährige Firmengeschichte zurück. Nach Anfängen in den Bereichen Schlosserei und Schweißerei, ist der Betrieb heute als international angesehener Anlagenbauer und Spezialist auf dem Gebiet des Schüttguthandlings tätig. Das Team entwickelt und fertigt maßgeschneiderte mechanische und pneumatische Förderanlagen und entsprechende Komponenten. Neben dem Hauptsitz in Krauschwitz hat KREISEL auch Standorte in Hamburg, Bayern und dem Harz.
Die momentane Schieflage ist vor allem auf gestiegene Finanzierungskosten und eine Verschlechterung der Ertragslage durch die Folgen der Corona-Pandemie, die Erhöhung der Rohstoff- und Energiepreise sowie einen Cyberangriff zurückzuführen. Letzterer hatte die Handlungsfähigkeit des Unternehmens im ersten Quartal 2024 über mehrere Wochen eingeschränkt. Die geopolitische Krisenlage der letzten Jahre mit Kriegen und Embargos tat ihr Übriges. Ungeachtet einer grundsätzlich guten Nachfragesituation, führte sie zu einer schwachen Konjunktur und zurückhaltenden Investitionsentscheidungen auf Kundenseite. Da die Schieflage trotz Sanierungsbemühungen der Geschäftsführung außergerichtlich nicht aufgelöst werden konnte, hatte diese am 19. November 2024 pflichtgemäß und folgerichtig einen Insolvenzantrag gestellt.
Über die KREISEL GmbH & Co. KG
KREISEL ist ein mittelständisches Unternehmen aus dem sächsischen Krauschwitz bei Görlitz, das auf eine 112-jährige Historie zurückblicken kann. Mit seinen 139 Mitarbeiter ist der Betrieb vor allem im Bereich Anlagenbau tätig und bedient eine nationale und internationale Kundschaft. Die Leistungen umfassen dabei die Planung, Konstruktion, Fertigung, Montage und Inbetriebnahme von umwelttechnischen Anlagen wie Entstaubungsanlagen, Anlagenkomponenten der Schüttguttechnik, Ventilatoren oder Edelstahlkomponenten. Besonders spezialisiert hat sich der Betrieb auf das Schüttguthandling. In diesem Bereich entstehen maßgeschneiderte Förderanlagen wie Vorratssilos oder pneumatische Förderungslösungen. Auch Serviceleistungen gehören zum Portfolio des traditionsreichen Unternehmens.
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