Autor(en) / Quelle(n): Mitteilung der Pressestelle
Düsseldorf, 3. Juni 2025. Auf dem Weg zum Erhalt der Einrichtungen des insolventen Pflegeanbieters Kenbi gibt es einen ersten Erfolg: Insolvenzverwalter Dr. Gregor Bräuer von der Kanzlei Streitbörger hat sämtliche Kenbi-Einrichtungen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt auf einen neuen Betreiber übertragen. In Bezug auf die übrigen Pflegestützpunkte der Gruppe in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen befinden sich die Investorenverhandlungen in einem weit fortgeschrittenen Stadium. Alle dortigen Standorte werden bis zum Abschluss der Verhandlungen in vollem Umfang fortgeführt. Unterdessen hat das zuständige Gericht die Insolvenzverfahren eröffnet.
„Mit der Übernahme haben die Kenbi-Einrichtungen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt wieder eine Zukunft unter dem Dach eines stark aufgestellten und in der Region gut positionierten Betreibers“, sagte Bräuer. „Das ist vor allem für die dort betreuten Personen und deren Angehörige eine gute Nachricht. Für sie hat die Phase der Ungewissheit jetzt ein Ende.“ Die Übernahme betrifft alle Kenbi-Pflegestützpunkte, -Wohngruppen sowie -Tagespflegen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Nachdem der Gläubigerausschuss seine Zustimmung erklärt hat, tritt die Übernahme rückwirkend zum 1. Juni in Kraft.
Bei dem Erwerber handelt sich es um die Pflegewerk-Gruppe mit Sitz in Berlin, die zu den 15 größten Anbietern für ambulante Pflege in Deutschland gehört. Auch in Brandenburg ist das Unternehmen bereits aktiv. Neben ambulanter Pflege betreibt Pflegewerk auch Einrichtungen für Betreutes Wohnen und Tagespflege. Sämtliche Versorgungsverträge mit der Kenbi Brandenburg GmbH und der Kenbi Tagespflege GmbH & Co. KG sowie alle rund 470 Beschäftigten dieser Gesellschaften werden vom neuen Betreiber übernommen. „Für die Kenbi-Kunden und Mitarbeiter in Brandenburg wird es einen nahtlosen Übergang geben“, betonte der Insolvenzverwalter.
Eine Investorenlösung gibt es auch für die Kenbi Markt GmbH mit Sitz in Berlin, die als „Kenbi Akademie“ Online-Fortbildungen und Schulungen für Pflegekräfte anbietet. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens wird von einer Gesellschaft übernommen, hinter der der Kenbi-Mitgründer Clemens Raemy steht. Das Unternehmen beschäftigt 7 Arbeitnehmer, deren Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Auch für Kenbi Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gibt es gute Aussichten auf eine baldige Übernahmelösung: Der Insolvenzverwalter verhandelt bezüglich dieser Standorte in weit fortgeschrittenem Stadium mit möglichen neuen Betreibern. Der Betrieb in diesen Einrichtungen geht währenddessen auch nach der Insolvenzeröffnung vollumfänglich weiter. „Für die in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen von Kenbi betreuten Personen ist die Pflege weiterhin sichergestellt, und die Beschäftigten werden weiter bezahlt“, betonte Bräuer. „Die potenziellen neuen Betreiber leisten bereits jetzt einen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung. Das unterstreicht deutlich deren ernsthaftes Interesse.“
Der Insolvenzverwalter bedankte sich bei den Kenbi-Beschäftigten für ihre Unterstützung in den vergangenen zwei Monaten. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben unter sehr belastenden Umständen dafür gesorgt, dass die Versorgung weitestgehend aufrechterhalten werden konnte“, so der
Insolvenzverwalter. „Das verdient größten Respekt. Umso mehr freut es mich, dass sich dieser Einsatz in Brandenburg und Sachsen-Anhalt bereits gelohnt hat, und wir bezüglich der Standorte in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen kurz vor einer Lösung stehen.“
Der Pflegeanbieter Kenbi betreute insgesamt rund 2.500 Pflegebedürftige an rund 50 Standorten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Die Unternehmen der Gruppe hatten Ende März Insolvenz angemeldet und werden seitdem von Insolvenzverwalter Dr. Gregor Bräuer fortgeführt. Bräuer strebt einen Erhalt der operativen Einrichtungen durch Übertragung an neue Betreiber an. Bei der Investorensuche wird er in Abstimmung mit den Gläubigerausschüssen von der branchenerfahrene M&A-Beratung Montag & Montag unterstützt. Parallel dazu hat der Insolvenzverwalter in den letzten zwei Monaten gemeinsam mit der auf die Gesundheitsbranche spezialisierten Unternehmensberatung HC&S eine Reihe von leistungswirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen identifiziert, um Strukturen und Abläufe der operativen Gruppenunternehmen zu verbessern. Bei der Vorbereitung des Insolvenzantrags wurde Kenbi vom erfahrenen Sanierungsexperten und Rechtsanwalt Christian Stunz von der Kanzlei Justask unterstützt.
Über Streitbörger:
Streitbörger ist neben der Region Rhein-Ruhr auch am Stammsitz in Bielefeld, in Potsdam sowie in Herford, Lingen, Münster und Verl vertreten. Mit nun über 60 Anwältinnen- und Anwälten sowie mehr als 210 Mitarbeitenden an elf Standorten ist Streitbörger eine führende, überregional tätige mittelständische Wirtschaftskanzlei. Der stark wachsende Kompetenzbereich Streitbörger – Insolvenzverwaltung | Sanierung zählt 82 hoch qualifizierte Mitarbeitende, darunter 18 Anwältinnen und Anwälte. Streitbörger ist damit in der Lage, Insolvenzen und Umstrukturierungen jeder Größenordnung sowohl als Insolvenzverwalter und Sachwalter als auch als Berater und Generalbevollmächtigte in gerichtlichen Sanierungsverfahren zu bewältigen. Im Ranking Best Law Firms – Germany (2025 Edition) wird Streitbörger Restructuring and Insolvency für die Region NRW seit dem 30. September 2024 im Tier 1 geführt, der höchsten Kategorie. Jeder Streitbörger-Standort betreut sämtliche Fachgebiete des Wirtschaftsrechts und greift dabei auf den fachlich lückenlosen Verbund von Experten in allen Büros zu.
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