20.12.2024

Weitere Abschlagsverteilung im Insolvenzverfahren der Qimonda AG: 420 Millionen Euro werden an rund 2.100 Gläubiger ausgezahlt

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Author(s) / Source(s): Mitteilung der Pressestelle

Insgesamt konnte damit eine Quote auf anerkannte Forderungen in Höhe von 33 Prozent ausgezahlt werden, weitere substanzielle Zahlungen werden im Rahmen des Verfahrensabschlusses folgen

München, 19. Dezember 2024. Die rund 2.100 Gläubiger im Insolvenzverfahren der Qimonda AG, darunter auch ehemalige ArbeitnehmerInnen, erhalten in diesen Tage im Rahmen der dritten Abschlagsverteilung eine weitere Quote von 25 Prozent ausgezahlt. Damit haben sie in drei Abschlagsverteilungen insgesamt bereits mehr als 550 Millionen Euro erhalten, was einer Quote von 33 Prozent entspricht, ein für ein Verfahren dieser Größenordnung außerordentlich hoher Wert.

Möglich wurde diese dritte Abschlagsverteilung durch die im August 2024 nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen zwischen dem Qimonda Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé und der Infineon Technologies AG erzielte abschließende Einigung in Bezug auf die sogenannte Unterbilanz- und Differenzhaftungsklage, wodurch der letzte streitige Vorgang im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Qimonda AG gelöst werden konnte. Der im August 2024 abgeschlossene Vergleich sah einen Vergleichsbetrag von 800 Millionen Euro zugunsten der Insolvenzmasse der Qimonda AG vor und markierte das Ende aller rechtlichen Auseinandersetzungen.

„Wir sind dem Verfahrensabschluss damit einen entscheidenden Schritt nähergekommen und freuen uns, dass dieser große Erfolg noch in diesem Jahr mit der dritten Abschlagsverteilung auch den Gläubiger zugutekommt“, so Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé.

Er hat über die Jahre in den diversen, durchweg streitigen Auseinandersetzungen mit verschiedenen Parteien Erlöse von über 1,2 Milliarden Euro für die Gläubiger realisiert. Dies ist umso bemerkenswerter, als bei Verfahrensbeginn die Qimonda AG als reine Holdinggesellschaft weder über substanzielle liquide Mittel noch über Vermögensgegenstände verfügte, die man ohne Weiteres hätte verwerten können. So befanden sich nahezu alle Tochtergesellschaften selbst in Insolvenzverfahren. Daher hing der Erfolg des Insolvenzverfahrens maßgeblich davon ab, dass Ansprüche gegen Dritte durchgesetzt und zudem die im Patentportfolio verkörperten immateriellen Vermögenswerte bestmöglich verwertet werden können.

„Nach Lösung der letzten offenen Rechtsfragen geht es jetzt darum, den Verfahrensabschluss in diesem Verfahren und in den Verfahren der Tochtergesellschaften vorzubereiten. Dann werden die Gläubiger weitere Zahlungen im dreistelligen Millionenbereich erhalten können“, so Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffe.

Von der Abschlagsverteilung profitieren mittelbar auch die Gläubiger der insolventen Tochtergesellschaften, insbesondere der Qimonda Dresden GmbH & Co. oHG und der Qimonda Holding BV. Diesen Gesellschaften stehen erhebliche Forderungen gegenüber der Qimonda AG zu, weshalb sie ebenfalls entsprechende Quotenzahlungen erhalten, die sie im kommenden Jahr an ihre Gläubiger weitergeben werden. Dies betrifft neben den ArbeitnehmerInnen auch öffentliche Stellen in Deutschland und Portugal, die etwa vor der Insolvenz Fördergelder ausgereicht hatten.

Weitere Informationen:

Dr. jur. Michael Jaffé wird seit über zwei Jahrzehnten regelmäßig von den Gerichten in schwierigen und großen Insolvenzfällen bestellt, in denen es darum geht, das Vermögen für die Gläubiger zu sichern und bestmöglich zu verwerten. Eine besondere Expertise liegt dabei auf mehrstufigen Konzerninsolvenzverfahren und Verfahren mit grenzüberschreitenden Sachverhalten. Zu den national und international bekanntesten Insolvenzverfahren von Dr. jur. Michael Jaffé zählen der Medienkonzern KirchMedia des verstorbenen Dr. Leo Kirch, der vormals weltweit tätige Speicherchip-Hersteller Qimonda sowie die deutschen Tochtergesellschaften der Petroplus-Gruppe. Als Insolvenzverwalter von drei deutschen P&R Container-Verwaltungsgesellschaften verwertet er die weltweite Containerflotte. Seit 25. August 2020 ist er darüber hinaus als Insolvenzverwalter der Wirecard AG sowie weiterer Wirecard -Gesellschaften tätig.

Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist seit mehr als zwei Jahrzehnten eine der führenden Kanzleien auf den Gebieten Insolvenzverwaltung, Insolvenzrecht sowie Sanierung (nach dem ESUG), insbesondere in komplexen und grenzüberschreitenden Verfahren. Eine wichtige Grundlage dafür ist die regelmäßig gerade bei komplexen Verfahren gefragte langjährige Erfahrung, Kompetenz und Unabhängigkeit. Nicht zuletzt deshalb genießt die Kanzlei seit Jahrzehnten das Vertrauen von Gerichten und Gläubigern gerade in schwierigen Verfahren, in denen widerstreitende Interessen der Beteiligten bestehen. Die Kanzlei kann mit ihrer eigenen leistungsstarken und über Jahre gewachsenen Struktur Verfahren jeder Größenordnung im Interesse der Gläubiger begleiten.

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