16.09.2024

Fortführungslösung für Stute Nahrungsmittelwerke

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Author(s) / Source(s): Mitteilung der Pressestelle

Ebner Stolz Partner Groß als Generalbevollmächtigter und PLUTA-Partner und Sanierungsexperte Meyer als Sachwalter tätig
- Erhalt des Standorts Abtsbrede im Rahmen einer Insolvenzplanlösung auf sehr gutem Weg
- Prüfungs- und Berichtstermin für die Gläubiger

Paderborn, 16. September 2024. Im Eigenverwaltungsverfahren der Stute Nahrungsmittelwerke GmbH & Co. KG wird es nach einem entschiedenen Durchbruch in der vergangenen Woche eine Fortführungslösung für den Standort Abtsbrede geben. Darüber wurden heute die Gläubiger der Gesellschaft im Prüfungs- und Berichtstermin vor dem Insolvenzgericht/Amtsgericht Paderborn sowie im Anschluss die Mitarbeiter und Kunden informiert.

Das Eigenverwaltungsverfahren der Stute Nahrungsmittelwerke GmbH & Co. KG wurde neben diversen weiteren Gruppenunternehmen am 17. April 2024 eingeleitet; am 1. Juli 2024 wurden die Verfahren vom zuständigen Insolvenzgericht/Amtsgericht Paderborn antragsgemäß in Eigenverwaltung eröffnet. Als Generalhandlungsbevollmächtigter begleitet der Ebner Stolz Partner Jan Groß mit seinem Team die Verfahren und unterstützt die Geschäftsführung. Sachwalter im Verfahren ist Stefan Meyer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH. Der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht begrüßt die jetzt gefundene Fortführungslösung ausdrücklich, weil damit nicht nur das bestmögliche Ergebnis für das Unternehmen und die Mitarbeiter, sondern auch für die Gläubiger im Verfahren erzielt wird.

Das Fortführungskonzept sieht eine Konzentration der geschäftlichen Aktivitäten auf den Bereich Konfitüre, Brotaufstriche und Getränke in Weichverpackungen am Standort Abtsbrede vor. Damit kann Stute auch weiterhin seine Kunden mit Produkten in diesen Segmenten in bewährter Art und Weise, mit hoher Produktqualität und gewohnter Verlässlichkeit beliefern. Das in enger Einbindung der Gesellschafter, des Managements und des Sachwalters erarbeitete Fortführungs- und Restrukturierungskonzept wird innerhalb eines nunmehr kurzfristig auszuarbeitenden Insolvenz- und Sanierungsplans umgesetzt und anschließend den Gläubigern zur Abstimmung in einem dafür eigens anzusetzenden Erörterungs- und Abstimmungstermin (Amtsgericht Paderborn) vorgestellt und dann zur Abstimmung durch die Verfahrensgläubiger gebracht. Dabei erfolgt die Umsetzung ohne die Notwendigkeit eines externen Investors, wodurch die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit der Stute Nahrungsmittelwerke gewahrt bleiben. Auch wenn der M&A-Prozess zur Suche eines geeigneten Investors oder auch Kooperationspartners noch nicht erfolgreich abgeschlossen ist, haben sich die bisherigen Gesellschafter in der letzten Woche entschieden, ein grundlegendes, in allen Unternehmensbereichen überarbeitetes Fortführungskonzept nunmehr auch nötigenfalls ohne einen weiteren externen Investor bzw. Kooperationspartner umzusetzen, um für Kunden und Mitarbeiter Klarheit zu schaffen. Weder die Kunden noch die Mitarbeiter konnten und sollten länger hinsichtlich des Erhalts von Stute im Ungewissen gehalten werden, nachdem sich der M&A-Prozess leider vor dem Hintergrund einer außerordentlich schwierigen Konjunktur- und Branchensituation zeitlich länger hingezogen hat als ursprünglich geplant. Aus diesem Grund haben sich die Gesellschafter in der letzten Woche im Rahmen einer Investorenvereinbarung verbindlich verpflichtet, die erforderlichen finanziellen Voraussetzungen sicher zu stellen, um einen Insolvenz- und Sanierungsplan zu finanzieren. Die Gläubiger können mit einer überdurchschnittlich hohen Quote rechnen, sodass davon auszugehen ist, dass diese dem Plan mehrheitlich zustimmen werden. Weitere Einzelheiten zum Sanierungs- und Insolvenzplan sind noch in Arbeit und werden nach Abschluss der Arbeiten zu einem späteren Zeitpunkt im Detail vorgestellt. Eigenverwaltung und Sachwaltung haben sich dahingehend abgestimmt, dass der Insolvenz- und Sanierungsplan in der zweiten Oktoberhälfte bis spätestens Ende Oktober 2024 fertiggestellt und dann unverzüglich beim Insolvenzgericht eingereicht werden soll. Der Erörterungs- und Abstimmungstermin beim Amtsgericht Paderborn soll dann noch in diesem Jahr vor den Feiertagen stattfinden.

Kern von Stute bleibt erhalten

Nachdem der Geschäftsbetrieb der Paderborner Kühlhaus GmbH & Co. KG am hoch defizitären Standort in der Halberstädter Straße als unverzichtbarer Teil des Sanierungskonzepts eingestellt werden musste, ist die Nachricht zum Erhalt des Kerngeschäfts und des Hauptstandorts der Stute Gruppe an der Abtsbrede ein Meilenstein in Richtung einer stabilen und erfolgreichen Zukunft für die gesamte Stute Gruppe incl. der nicht insolventen Gruppenunternehmen und insbesondere für seine Mitarbeiter und Kunden. Es zeigt auf, dass sich die beharrlichen, bisherigen Bemühungen der letzten Monate zur Stabilisierung und Restrukturierung der Stute Nahrungsmittelwerke GmbH & Co. KG ausgezahlt haben. Darüber hinaus lösen die Gesellschafter ihre schon zu Beginn des Verfahrens geäußerten Zusagen, die Unternehmensgruppe nicht fallen zu lassen mit diesem Schritt ein und kommen ihrer gefühlten und immer wieder geäußerten Verantwortung von sehr vielen, sehr langegedienten Mitarbeitern in der Unternehmensgruppe eindrucksvoll nach. Stute wird in seinem wesentlichen Kern incl. der vielen Arbeitsplätze als ein sehr bedeutender Arbeitgeber in Paderborn und dem Umland erhalten bleiben.

PLUTA-Rechtsanwalt Stefan Meyer sagt: „Der Hauptstandort der Stute Gruppe an der Abtsbrede bleibt erhalten. Das ist eine sehr gute Nachricht für die Gläubiger im Verfahren, für die Kunden, für die Region und ganz besonders für die Mitarbeiter, die seit Monaten großen Einsatz und hohe Loyalität zeigen, um das Unternehmen und ihre daran geknüpften Arbeitsplätze zu erhalten. Jetzt gilt es, in den kommenden Wochen den Sanierungs- und Restrukturierungsplan zu verfeinern, abschließend auszuarbeiten und im Insolvenzplan technisch umzusetzen. Wir biegen demnach jetzt in die Zielgerade ein, um die Traditionsunternehmensgruppe Stute dauerhaft zu stabilisieren und im Rahmen der Eigenverwaltungsverfahren zu erhalten. Nach Umsetzung des Insolvenzplans sollen die Eigenverwaltungsverfahren schnellstmöglich in den dann folgenden Wochen nach Prüfung durch das Insolvenzgericht aufgehoben werden.“

Eigenverwaltung seit fünf Monaten

„An dieser Stelle gebührt insbesondere den Mitarbeitern des Unternehmens sowie den Kunden und Lieferanten ein riesengroßer Dank für die Unterstützung und das Vertrauen, welche den Stute Nahrungsmittelwerken in den vergangenen Wochen und Monaten seit Einleitung der Insolvenz in Eigenverwaltung entgegengebracht wurde. Diese Unterstützung hat sehr maßgeblich zu dem positiven Verfahrensverlauf beigetragen“, ergänzt Meyer seine Aussagen zum derzeitigen Verfahrensstand.

Die Stute-Unternehmensgruppe aus Paderborn hatte im April 2024 für maßgebliche operative Gruppengesellschaften Insolvenzanträge für eine Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Im Verfahren befinden u.a. die produzierenden Unternehmen Stute Nahrungsmittelwerke, Paderborner Kühlhaus und K-S-K Technische Betriebswerkstätten, die in den vergangenen Jahren erhebliches Umsatzvolumen verloren haben.

Bei der Restrukturierung der Gruppe wird die Geschäftsleitung von einem Team von RSM Ebner Stolz unterstützt. Als Generalbevollmächtigter ist Jan Hendrik Groß, Partner bei RSM Ebner Stolz, tätig. Auch der M&A Prozess wird von einem Team aus dem Hause RSM Ebner Stolz rund um deren Partner Nils Keil verantwortet.

Team PLUTA:
RA Stefan Meyer (Sachwalter); RA Christoph Chrobok; RAin Dr. Ria Brüninghoff; RAin Nadja Neuber, Dipl.-Betriebswirtin (BA); RA Oliver Westkamp (alle Restrukturierung | Insolvenzrecht).

Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, The Legal 500, Who’s Who Legal, brandeins und Focus belegen. Weitere Informationen unter www.pluta.net

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