Aufgrund Finanzierungslücke - Objektgesellschaft des Eigentümers der RATHAUS GALERIE Hagen stellt Insolvenzantrag

Die RATHAUS GALERIE Hagen, das größte Einkaufszentrum in der nordrhein-westfälischen Großstadt, ist am 30. März erfolgreich wiedereröffnet worden. Nach dem „Soft-Opening“ mit über 30 Geschäften soll die Einkaufspassage im Zentrum von Hagen auch weiterentwickelt und ausgebaut werden. Dazu sind weitere Investitionen in Millionenhöhe erforderlich. Für die Objektgesellschaft des Eigentümers der RATHAUS GALERIE Hagen, die GNO Grundstücksverwaltung GmbH & Co Objekt Elf KG, resultiert daraus und aus der Bewältigung von Altlasten der Flutkatastrophe vom Juli 2021 jedoch eine Finanzierungslücke, die nicht mehr gedeckt werden kann.

Die Geschäftsführung der GNO Grundstücksverwaltung GmbH & Co Objekt Elf KG hat deshalb Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Daraufhin hat das zuständige Amtsgericht München Miguel Grosser, den Leiter der Kölner Niederlassung der bundesweit tätigen Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter, als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Geschäftsbetrieb und Vermietung der RATHAUS GALERIE Hagen gehen nahtlos weiter

Der Geschäftsbetrieb in der RATHAUS GALERIE Hagen sowie die Vermietungsaktivitäten gehen unterdessen nahtlos weiter. Für die Mietpartner wird sich durch das vorläufige Insolvenzverfahren im Allgemeinen nichts ändern, auch die strategische Ausrichtung der RATHAUS GALERIE Hagen, einschließlich des bestehenden Vermietungskonzeptes, wird fortgeführt und hat weiterhin Bestand.

Die GNO Grundstücksverwaltung GmbH & Co Objekt Elf KG hatte die Folgen des Corona-Lockdowns sowie die aufwendige Sanierung wegen der starken Flutschäden vom Juli 2021 zunächst noch bewältigen können. Ende März 2023 konnte das Etappenziel der teilweisen Wiedereröffnung des für Hagen zentralen Shopping-Zentrums erreicht werden.

Allerdings wurde die Liquidität der Verwaltungsgesellschaft durch die unerwartet lange Dauer der Schließung sowie die hohen Schadens- und Sanierungskosten von bislang weit über 20 Mio. Euro stark beansprucht, so dass sich daraus ein erhöhter Finanzierungsbedarf für die GNO Grundstücksverwaltung GmbH & Co Objekt Elf KG ergibt, den diese nun nicht mehr aus eigener Kraft bedienen kann. Die Geschäftsführung sah sich daher veranlasst, einen Insolvenzantrag zu stellen.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Miguel Grosser ist mit seinem Team gegenwärtig vor Ort und führt Gespräche, um den dauerhaften Weiterbetrieb und die Fortführung der Vermietungsaktivitäten zu gewährleisten. So sollen die Sanierungsarbeiten fortgeführt werden und weitere Ladengeschäfte in der Einkaufs-Passage eröffnen. Das Centermanagement der RATHAUS GALERIE Hagen erfolgt auch in Zukunft durch die Multi Germany SP One GmbH und steht den Vertragspartnern der GNO Grundstücksverwaltung GmbH & Co Objekt Elf KG auch weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Die RATHAUS GALERIE Hagen wurde 2014 eröffnet und bietet auf rund 22.000 Quadratmetern Raum für über 70 Ladengeschäfte. Das damalige Investitionsvolumen belief sich auf über 130 Mio. Euro. Nach erfolgreichen Jahren versetzten die Folgen der Corona-Krise und insbesondere der Flutkatastrophe im Juli 2021 dem Geschäftsbetrieb in der RATHAUS GALERIE einen schweren Schlag. Da unter anderem die komplette Sicherheitstechnik erneuert und der Hochwasserschutz verbessert werden mussten und sich entsprechende Baumaßnahmen aufgrund von Facharbeiter- und Materialmangel verzögerten, konnte die RATHAUS GALERIE erst Ende März 2023 wiedereröffnen.

Miguel Grosser ist Fachanwalt für Arbeitsrecht sowie Insolvenz- und Sanierungsrecht und seit 2002 als Insolvenzverwalter tätig. Zu seinen bekanntesten Insolvenzverfahren zählt neben der weltweit tätigen DyStar Textilfarben GmbH die erfolgreiche übertragende Sanierung der Deutsche Touring GmbH, des traditionsreichsten Fernbusreiseunternehmen Deutschlands. Darüber hinaus wird er von den Amtsgerichten Frankfurt am Main, München und Köln als Verwalter und Sachwalter berufen. 2020 bestellte ihn das Amtsgericht Frankfurt am Main als Insolvenzverwalter für eine der größten Konzerninsolvenzen in Deutschland, der deutschen Fintyre Gruppe mit insgesamt 16 Untergesellschaften und einem Gruppenumsatz von rund 1 Mrd. Euro. Auch hier gelang der Erhalt eines Großteils der Arbeitsplätze und der operativen Bereiche. Miguel Grosser leitet die Niederlassungen von JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter in Frankfurt und Köln.

Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist seit mehr als zwei Jahr-zehnten eine der führenden Kanzleien auf den Gebieten Insolvenzverwaltung, Insolvenzrecht sowie Sanierung (nach dem ESUG), insbesondere in komplexen und grenzüberschreitenden Verfahren. Eine wichtige Grundlage dafür ist die regelmäßig gerade bei komplexen Verfahren gefragte langjährige Erfahrung, Kompetenz und Unabhängigkeit. Nicht zuletzt deshalb genießt die Kanzlei seit Jahrzehnten das Vertrauen von Gerichten und Gläubigern gerade in schwierigen Verfahren, in denen widerstreitende Interessen der Beteiligten bestehen. Die Kanzlei kann mit ihrer eigenen leistungsstarken und über Jahre gewachsenen Struktur Verfahren jeder Größenordnung im Interesse der Gläubiger begleiten.