Autor(en) / Quelle(n): Henryk Hielscher / WirtschaftsWoche
Der Schuhkonzern Ara zieht die Reißleine und schickt die Einzelhandelstöchter Klauser und Salamander in die Schutzschirm-Insolvenz. Es ist nicht die erste Krise für den Traditionshändler mit der legendären Werbefigur Lurchi.
In ihrem jüngsten Abenteuer erkunden Lurchi und seine Freunde eine Tropfsteinhöhle nicht weit von Molchhausen. Sie entdecken neue Gänge, wagen sich immer weiter vor ins Höhlenlabyrinth und verlieren schließlich die Orientierung. „Ich glaube, wir haben uns verirrt“, muss Lurchi zerknirscht zugeben.
Kaum anders erging es zuletzt wohl den „Machern“ von Lurchi: Der Schwanzlurch ist der legendäre Werbeheld des Schuhherstellers Salamander, der zur Ara-Gruppe gehört. Seit 1937 das erste Lurchi-Heft erschien, haben die Comicgeschichten um die Erlebnisse des Feuersalamanders Generationen von Kindern mit dem Besuch eines Schuhladens versöhnt. Nun aber ist ungewiss, wie viele Salamander-Schuhläden es in Zukunft noch geben wird. Nach Informationen der WirtschaftsWoche hat der Mutterkonzern Ara die Töchter Klauser und die Einzelhandelssparte von Salamander in die Schutzschirm-Insolvenz geschickt. Betroffen hiervon sind 93 Filialen in Deutschland mit insgesamt etwa 950 Vollzeitstellen.
Bei der auf Sanierung ausgerichteten Insolvenzvariante übernimmt ein gerichtlich bestellter Sachwalter die Aufsicht über die Rettungsmission, während die Unternehmensführung weiterhin die Kontrolle behält, aber von externen Sanierungsexperten beraten wird.
Im Fall von Salamander und Klauser wurde nach Informationen der WirtschaftsWoche der Jurist Christian Holzmann von der Kanzlei CMS Hasche Sigle zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Die Frankfurter Restrukturierungsexperten Sven Tischendorf und Alexander Höpfner sollen die operative Sanierung leiten und ziehen in die Geschäftsführungen ein. Der Geschäftsbetrieb der insgesamt 93 Filialen von Klauser und Salamander soll uneingeschränkt weiterlaufen. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland sind für die Monate Dezember 2022 sowie Januar und Februar 2023 gesichert, heißt es offiziell.
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