02.12.2022

Keine Investorenlösung für rational einbauküchen solutions möglich

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Autor(en) / Quelle(n): relatio pr

Die rational einbauküchen solutions GmbH aus Melle muss ihren Geschäftsbetrieb Anfang Dezember 2022 einstellen. Es konnte kein Investor gefunden werden.

Die Gesellschaft stellte im September 2022 einen Insolvenzantrag. Grund hierfür war ein vollständiger Produktionsstillstand aufgrund eines lokalen Stromausfalles, der nach Problemen mit der Notstromversorgung zu einem irreparablen IT-Schaden geführt hat. Dabei wurde die selbstentwickelte Steuerungssoftware so erheblich beschädigt, dass die von Melle systemseitig gesteuerten Produktionsprozesse in Italien dauerhaft nicht mehr vorgenommen werden konnten.

Das Amtsgericht Osnabrück ordnete daraufhin die vorläufige Insolvenzverwaltung an und bestellte Stefan Meyer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Im PLUTA Sanierungsteam rational arbeitet zudem u.a. auch Rechtsanwalt Dr. André Wehner.

Mehrere Interessenten und konstruktive Gespräche

Das IT-Problem konnte aus technischen, zeitlichen, aber auch wirtschaftlichen Gründen nicht gelöst werden. Die Verantwortlichen suchten daher nach einem Investor, der unter der Marke „rational“ Küchen auf Basis der vorhandenen Küchenprogramme selber produziert und vertreibt. Es wurden mehr als 60 potentielle Interessenten angesprochen. Mit drei Unternehmen wurden nach Vereinbarung von Vertraulichkeit (NDA) auch erste Verhandlungen geführt. Letztlich war aber kein Interessent bereit, den traditionsreichen Küchenhersteller in dieser vorgefundenen Situation zu übernehmen. Eine Fortführung und Sanierung des Geschäftsbetriebes ist ohne frisches Kapital jedoch nicht möglich bzw. betriebswirtschaftlich und insolvenzrechtlich nicht zu verantworten. Der Betrieb muss daher leider stillgelegt werden.

Die noch beschäftigten 61 Mitarbeiter wurden im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung über den aktuellen Stand informiert. Ihnen muss gekündigt werden, sobald der Interessenausgleich und der Sozialplan zur Betriebsstilllegung mit dem Betriebsrat abschließend verhandelt worden sind.

„Die vergangenen Wochen waren für alle Beteiligten nicht einfach. Es gab zahlreiche konstruktive Verhandlungsrunden, aber letztendlich haben die Interessenten kein Angebot abgegeben. Dafür dürfte die sehr ungewöhnliche rational-Ausgangssituation gepaart mit einer bekanntlich schwierigen gesamtkonjunkturellen Lage verantwortlich sein. Das ist sehr bedauerlich für die Arbeitnehmer, die trotz der sehr bescheidenen Perspektiven im Verfahren außerordentlich engagiert bei der Sache waren, wofür ich jedem einzelnen Mitarbeiter sehr dankbar bin“, sagt der Insolvenzverwalter Meyer. Er ergänzt: „Wir hoffen, dass die Mitarbeiter schnell eine neue Stelle finden.“ Um die Mitarbeiter hierbei zu unterstützen, wurde ein Bewerbungstraining im Unternehmen durchgeführt.

Das Amtsgericht Osnabrück hat das Insolvenzverfahren am 1. Dezember 2022 eröffnet. Gläubiger können ihre Forderungen nun beim Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Stefan Meyer zur Insolvenztabelle anmelden.

Über PLUTA:

PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, The Legal 500, Who’s Who Legal, brandeins und Focus belegen.

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