04.12.2023

Vier weitere Gesellschaften der Gienanth-Gruppe in vorläufigen Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung

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Industrielle Fertigung

Autor(en) / Quelle(n): Schultze & Braun

- Gienanth Group GmbH und Gienanth Sales GmbH (alle Eisenberg), Fronberg Guss GmbH (Schwandorf) sowie Gienanth Zaigler MBA GmbH (Kulmbach) stellen nach unternehmensinterner Prüfung ebenfalls Anträge – Amtsgericht Kaiserslautern genehmigt für alle Gesellschaften vorläufige Eigenverwaltung, Dr. Jan Markus Plathner von Brinkmann & Partner zum vorläufigen Sachwalter bestellt

- Geschäftsführer Torsten Stein: „Unsere Prüfung dieser weiteren vier Gesellschaften hat ergeben, dass sich eine gemeinsame Sanierungsperspektive für die Gienanth Group am besten durch die Eigenverwaltungen realisieren lässt. Die einzelnen Gesellschaften sind jeweils operativ gut aufgestellt und verfügen über engagierte Belegschaften. Durch die Gruppenbeziehungen ist es jedoch geboten, sie jeweils in die Sanierung einzubeziehen, um die Zukunftsaussichten für alle Gruppenteile gleichermaßen zu erhalten und zu sichern.“

- Insgesamt rund 860 Mitarbeiter in Eisenberg (Pfalz), Schwandorf und Kulmbach über Insolvenzgeld abgesichert – Geschäftsbetrieb läuft in vollem Umfang weiter

Eisenberg (Pfalz)/Schwandorf/Kulmbach/Chemnitz. Nach der Gienanth GmbH haben vier weitere Gesellschaften der Gienanth-Gruppe Antrag auf Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Kaiserslautern gestellt. Dabei handelt es sich um die Gienanth Group GmbH und Gienanth Sales GmbH (alle Eisenberg), die Fronberg Guss GmbH (Schwandorf) sowie die Gienanth Zaigler MBA GmbH (Kulmbach). Das Gericht genehmigte in allen Gesellschaften die Eigenverwaltung und bestellte Dr. Jan Markus Plathner aus der Kanzlei Brinkmann & Partner zum vorläufigen Sachwalter. Die bisherige Geschäftsführung aller Gesellschaften bleibt während der gesamten Sanierungsphase im Amt und voll handlungsfähig. Die Gesellschaften der Gruppe in Chemnitz sowie an den ausländischen Standorten in Österreich und der Tschechischen Republik sind von dem Sanierungsverfahren ausgenommen.

„Unsere Prüfung dieser weiteren vier Gesellschaften hat ergeben, dass sich eine gemeinsame Sanierungsperspektive für die Gienanth Group am besten durch die Eigenverwaltungen realisieren lässt. Die einzelnen Gesellschaften sind jeweils operativ gut aufgestellt und verfügen über engagierte Belegschaften. Durch die Gruppenbeziehungen ist es jedoch geboten, sie jeweils in die Sanierung einzubeziehen, um die Zukunftsaussichten für alle Gruppenteile gleichermaßen zu erhalten und zu sichern“, sagt Gienanth-Geschäftsführer Torsten Stein.

„Wir empfinden die Entscheidungen des Amtsgerichts Kaiserslautern, in allen Gesellschaften die beantragte Eigenverwaltung im vorläufigen Verfahren zu genehmigen, als Vertrauensbeweis. Jetzt gilt es, zusammen mit unseren Beratern, dem vorläufigen Sachwalter und unseren Geschäftspartnern weiter die richtigen Schlüsse aus der Situation zu ziehen und gemeinsam an der finanziellen Neuaufstellung der Gruppe zu arbeiten“, ergänzt Geschäftsführer Stephan Vrublovsky. „Wir richten den Blick nach vorne, nicht zurück.“

Wie bereits bei der Gienanth GmbH werden auch die Mitarbeitenden der vier anderen Gesellschaften über das Insolvenzgeld bis einschließlich Januar 2024 abgesichert, anschließend kommt Gienanth wie bisher für Löhne und Gehälter auf. Ebenso wird der Geschäftsbetrieb in allen Teilen der Gruppe in vollem Umfang aufrechterhalten. Betroffen sind am Standort Eisenberg insgesamt rund 630 Mitarbeiter (einschließlich der rund 520 Mitarbeiter der Gienanth GmbH), rund 150 Mitarbeiter der Fronberg Guss GmbH in Schwandorf und etwa 80 Mitarbeiter der Gienanth Zaigler GmbH in Kulmbach.

Über Gienanth: Der Unternehmenshauptsitz in Eisenberg (Pfalz) wurde bereits 1795 als Hammerwerk gegründet. Heute ist die Gienanth-Gruppe eine im Markt bestens etablierte Gießerei-Gruppe, die sich auf die Herstellung und Veredelung hochwertiger Eisengussteile im Maschinen- und Handformverfahren spezialisiert hat. Gienanth bietet seinen Kunden einbaufertige Produktlösungen aus Eisenguss für die Mobilitäts- und Maschinenbauindustrie sowie die dezentrale Energieversorgung mit bis zu 15 Tonnen Stückgewicht. Zu den wichtigsten Produktgruppen sowohl in Groß- als auch in Kleinserien gehören Gussteile für Pkws und Nutzfahrzeuge, Land- und Baumaschinen sowie Bahntechnik, außerdem Zylinderkurbelgehäuse und Anbauteile für Großmotoren sowie Maschinenbaukomponenten. Mit insgesamt rund 1000 Mitarbeitenden erwirtschaftet die Unternehmensgruppe einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro pro Jahr.

Eigenverwaltung: Die Sanierung in Eigenverwaltung ist ein insolvenzrechtliches Verfahren, das das Unternehmen in eigener Regie durchführen kann. Bei einer Sanierung in Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsführung voll handlungsfähig und kann uneingeschränkt agieren. Beaufsichtigt wird sie von einem vom Gericht bestellten Sachwalter. Ziel einer Eigenverwaltung ist die Sanierung des Unternehmens. Beraten und unterstützt wird die Geschäftsführung dabei von einem Team aus anerkannten Sanierungsexperten. Bei Gienanth ist das ein Team von Schultze & Braun, das die Rechtsanwälte Dr. Jürgen Erbe (Generalbevollmächtigter für alle Gesellschaften in Eigenverwaltung), Detlef Specovius, Michael Böhner, Dr. Dirk Pehl (alle Sanierungsrecht und ebenfalls Generalbevollmächtigte für einzelne Konzerngesellschaften in Eigenverwaltung) sowie Alexander von Saenger (Sanierungsarbeitsrecht) umfasst. Außerdem stehen der Unternehmensgruppe bereits seit den vergangenen Wochen die Beratungsgesellschaft Roland Berger mit einem Team um Mathias Heller und Marco Horstmann und die Rechtsanwaltskanzlei Baker McKenzie mit den Rechtsanwälten Joachim Ponseck, Prof. Dr. Artur M. Swierczok und Tim Hosgör zur Seite. Zum vorläufigen Sachwalter bestellte das Amtsgericht Kaiserslautern Rechtsanwalt Dr. Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner.

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