11.04.2024

Streit um Markenrechte - Betriebsrat von BBS appelliert an früheren Eigentümer

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Automobilindustrie

Autor(en) / Quelle(n): Mitteilung der Pressestelle

Im Dezember 2023 wurde der insolvente Felgenhersteller BBS in Schiltach vom neuen Investor ISH ManagementServices GmbH in Ratingen übernommen. Seither kann das Unternehmen keine Räder im Aftermarkt verkaufen und ausliefern. Der Grund: unterschiedliche Auffassungen über die Zukunft der Marke.

BBS Autotechnik GmbH gehört weltweit zu den bekanntesten Herstellern hochwertiger Räder für Premium-Fahrzeuge. In den beiden Werken in Schiltach und Herbolzheim fertigen 270 Mitarbeitende Aluminiumräder im Niederdruckgussverfahren. Im September 2023 musste BBS einen Antrag auf Insolvenz stellen, im Dezember übernahm die ISH ManagementServices GmbH das Unternehmen. Damit gehört BBS zur renommierten Industrieholding İş Holding mit Sitz in Beykoz bei İstanbul. Das Familienunternehmen beschäftigt mehr als 20.000 Mitarbeiter und ist weltweit in unterschiedlichen Branchen aktiv.

Ziel der neuen Führung ist die nachhaltige Sicherung und das Wachstum des Unternehmens. Dabei kann sie auf die erfahrene Belegschaft mit starker Loyalität zur Marke BBS bauen. Die Unternehmenskultur der ISH Gruppe unter der Führung von Ilkem Sahin stellt dabei die Mitarbeitenden als das wichtigste Gut für den Erfolg eines Unternehmens in den Mittelpunkt.

Die traditionelle Verbindung zu den Automobilherstellern hat sich in den vergangenen Wochen mithilfe von starken Kooperationspartnern wieder gut entwickelt. Im Aftermarket-Bereich ist die Nachfrage nach BBS-Produkten ungebrochen.

Trotz der hohen Nachfrage kann BBS seit Monaten keine Räder an Kunden verkaufen und ausliefern. Der Grund hierfür sind unterschiedliche Auffassungen zwischen dem neuen Eigentümer und dem Altgesellschafter KW automotive über die Rechte an der Marke „BBS“. „Die ursprüngliche Zusage, einer Komplettlösung für die damals insolvente BBS nicht im Wege zu stehen und damit die Arbeitsplätze in Schiltach zu schützen, hat die KW-Geschäftsführung leider nicht eingehalten. Wir haben kürzlich herausgefunden, dass KW-Geschäftsführer Klaus Wohlfarth bereits wenige Monate nach der Übernahme die Markenrechte auf sich übertragen hat. Es scheint, dass er die Marke BBS von Anfang an von ihren Wurzeln in Schiltach trennen wollte“, beklagt Martin Brohammer, Betriebsratsvorsitzender der BBS Autotechnik GmbH. „Klaus Wohlfarth sieht sich noch immer als Teil der BBS, obwohl sein Konzept beinahe den Verlust nahezu aller Arbeitsplätze verursacht und zur Insolvenz geführt hat.“

Zudem entstand das Gerücht, dass KW günstig Räder aus Niedriglohnländern beschaffen und unter der Marke „BBS“ verkaufen wolle. „Dies ist für uns Mitarbeiter und den neuen Eigentümer undenkbar“, so Martin Brohammer. „Viele der Mitarbeiter sind bereits seit über 30 Jahren für das Unternehmen tätig und tragen die Marke in ihrem Herzen. BBS-Räder werden auch künftig nur in Schiltach produziert.“

Der Betriebsrat appelliert daher an den Altgesellschafter KW automotive, die Übergabe der Markenrechte schnellstmöglich voranzutreiben, damit das Unternehmen BBS Autotechnik GmbH wieder eigenständig handeln kann.

BBS wurde 1970 gegründet. Die drei Buchstaben stehen für die Namen der einstigen Gründer und den Ort: Baumgartner, Brand, Schiltach. 2001 eröffnete das Unternehmen ein zweites Werk in Herbolzheim (Kreis Emmendingen). Im Juni 2021 hatte die KW automotive Group das Unternehmen übernommen. Nach der Insolvenz übernahm die türkische Industrieholding İş Holding das Unternehmen.

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