29.12.2025

Insolvenzverwalter findet Fortführungslösung für den Standort Rheinmünster der ehemaligen mbw-Gruppe

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Autor(en) / Quelle(n): Mitteilung der Pressestelle

• MWG-Gruppe übernimmt zum 1.1.2026 den ehemaligen mbw-Hauptsitz – die rund 60 Produktions-Arbeitsplätze bleiben erhalten, einstellige Personalanpassung in der Verwaltung

• Insolvenzverwalter Dr. Dirk Pehl von Schultze & Braun findet für vier der sechs mbw-Standorte eine Übernahmelösung

• Die MWG-Gruppe ist eine eigentümergeführte, mittelständische Unternehmensgruppe, die sich seit fast 100 Jahren auf die hochwertige Veredelung metallischer Oberflächen spezialisiert hat

Rheinmünster/Wernigerode. Dr. Dirk Pehl, dem Insolvenzverwalter der auf Oberflächenveredelung von Metallen spezialisierten mbw-Gruppe, ist es gelungen, auch für den ehemaligen Hauptsitz in Rheinmünster eine Fortführungslösung zu finden. Die MWG-Gruppe mit Sitz in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) übernimmt den Standort zum 1. Januar 2026. Verbunden mit der Übernahme ist der Erhalt der rund 60 Arbeitsplätze in der Produktion. Im Verwaltungsbereich – der aufgrund der ehemals zentralen Verwaltungsfunktion des Standorts für die mbw-Gruppe dort angesiedelt war – musste acht Mitarbeitenden gekündigt werden. „Natürlich wäre es am schönsten gewesen, wenn wir alle Arbeitsplätze am Standort hätten erhalten können“, sagt Dr. Pehl. „Jedoch hat die MWG-Gruppe ihre Verwaltung am Hauptsitz in Wernigerode. Daher war eine Weiterbeschäftigung der Mitarbeitenden in der Verwaltung nicht möglich.“ Die Belegschaft am Standort Rheinmünster wurde vom Insolvenzverwalter vor den Weihnachtsfeiertagen bereits über die positive Entwicklung und die Fortführungslösung für ihren Standort informiert.

Positiv in die Zukunft schauen

„Nicht nur, aber gerade auch mit dem Blick auf das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel freut es mich sehr, dass wir es geschafft haben, mit der Übernahme des Standorts in Rheinmünster durch die MWG-Gruppe eine Lösung zu finden, mit der der Standort und der Großteil der Mitarbeitenden positiv in die Zukunft schauen können“, sagt Dr. Dirk Pehl von der bundesweit agierenden Kanzlei Schultze & Braun. „Die Übernahme eines zweiten Standorts zeugt vom Vertrauen der MWG-Gruppe in das Geschäftsmodell der Standorte sowie von strategischer Weitsicht, um nach dem Werk in Sömmerda nun auch dem Standort Rheinmünster eine langfristige Entwicklungsperspektive zu eröffnen.“ MWG hatte bereits zum 1. September 2025 das ehemalige mbw-Werk in Sömmerda übernommen.

„Wir freuen uns, dass wir nach dem Standort Sömmerda nun auch Rheinmünster übernehmen konnten und heißen unsere neuen Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen“, sagt Daniel Trutwin, Geschäftsführer der MWG-Gruppe. „Wir können durch die Übernahmen unsere Produktionskapazitäten erweitern und unsere alten und neuen Kunden können sich sicher sein, dass sie davon und von der Expertise der Kolleginnen und Kollegen in Rheinmünster und Sömmerda genauso profitieren, wie von der Expertise der Mitarbeitenden an unseren weiteren Standorten. Ihre Anforderungen werden mit der gewohnt hohen Qualität erfüllt werden.“ Die MWG-Gruppe ist eine eigentümergeführte, mittelständische Unternehmensgruppe, die sich seit fast 100 Jahren auf die hochwertige Veredelung metallischer Oberflächen spezialisiert hat. Sie überzeugt durch Qualität und Zuverlässigkeit, ihr hohes Mitarbeiter-Know-How sowie Kompetenz in der Bearbeitung von industriellen Großserien bis hin zu Einzelteilen.

Vanessa Schmidt, Geschäftsführerin der mbw-Gruppe, sagt: „Trotz der aktuell schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen erfüllt es mich mit großer Erleichterung und Dankbarkeit, noch vor den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel eine tragfähige und nachhaltige Lösung für den Standort Rheinmünster gefunden zu haben. Dieser Erfolg wäre ohne den außergewöhnlichen Einsatz unserer Belegschaft und die anhaltende Treue unserer Kunden nicht möglich gewesen. Die intensive und jederzeit professionelle Zusammenarbeit mit unserem Insolvenzverwalter Herr Dr. Pehl und seinem Team sowie mit allea consult war dabei ein wichtiger Baustein. Mein aufrichtiger Dank gilt allen, die diesen Weg während der gesamten Insolvenzphase engagiert begleitet haben.“

Lösungen für alle wirtschaftlich fortführbaren mbw-Standorte gefunden

Mit der Übernahme des Standorts in Rheinmünster durch die MWG-Gruppe sind nun für alle vier ehemaligen mbw-Standorte (Rheinmünster, Mühlhausen, Sömmerda, Lichtenau), die unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten weitergeführt werden konnten, Fortführungs- und Übernahmelösungen gefunden worden. Insgesamt konnten dadurch die Arbeitsplätze von rund 135 Mitarbeitenden der insgesamt rund 320 Mitarbeitenden der mbw-Gruppe erhalten werden. Für die Standorte in Hartha und Einbeck konnte trotz intensiver Bemühungen aus wirtschaftlichen Gründen keine Fortführungslösung gefunden werden. „Natürlich wäre es uns auch mit dem Blick auf die gesamte mbw-Gruppe lieber gewesen, alle Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten,“ sagt Dr. Pehl. „Eine Sanierungslösung war aber nur in dieser Form möglich. Die mbw-Gruppe war in ihrer bisherigen Aufstellung an und über ihre wirtschaftlichen Grenzen gekommen. Die einzige Alternative zu den individuellen Lösungen für die einzelnen Standorte wäre eine Schließung der gesamten Gruppe gewesen, was für niemanden von Vorteil gewesen wäre. Hinzu kommt, dass eine wirtschaftliche Gesundung, wie sie durch den Einstieg neuer Betreiber herbeigeführt werden soll, durchaus zu einem Entstehen neuer Arbeitsplätze führen kann.

Individuelle Lösungen

Insolvenzverwalter Dr. Pehl war es im Zuge der individuellen Lösungen für die einzelnen Standorte vor wenigen Monaten gelungen, die Thüringer Standorte in Mühlhausen und Sömmerda erfolgreich an neue Betreiber zu übergeben. Die Rieger Metallveredlung aus Steinheim im Albuch (Baden-Württemberg) führt den Standort in Mühlhausen seit dem 1. September 2025 als Rieger Metallveredlung Mühlhausen GmbH weiter. Die MWG-Gruppe mit Sitz in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) hat zum gleichen Termin das Werk in Sömmerda übernommen und führt den Standort als mbw Sömmerda GmbH weiter. Davor wurde bereits ein neuer Betreiber für den Standort in Lichtenau (Baden-Württemberg) gefunden. Die Arthur Henninger GmbH übernahm am 1. August 2025 den Geschäftsbetrieb sowie die dortige Belegschaft. Der Standort Hartha musste derweil aus wirtschaftlichen Gründen zum 31. Oktober 2025 geschlossen werden. Aus dem gleichen Grund musste auch der Geschäftsbetrieb am Standort Einbeck zum 31. August 2025 eingestellt werden. Das Insolvenzverfahren der mbw-Gruppe war am 1. März 2025 vom Amtsgericht Baden-Baden eröffnet worden.

Über die (ehemalige) mbw-Gruppe

Die 1987 gegründete mbw-Gruppe zählte zu den führenden Anbietern im Bereich der Oberflächenveredelung von Metallen und war als Lohnveredler spezialisiert auf die galvanische und chemische Oberflächenbehandlung. Die Beschichtungssysteme der mbw-Gruppe kommen bei renommierten Unternehmen der Automobilbranche, der Bau- und Beschlagindustrie sowie der Elektroindustrie zum Einsatz. Hauptsitz der Unternehmensgruppe war Rheinmünster.

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