Autor(en) / Quelle(n): Mitteilung der Pressestelle
Wolfsburg, 4.12. 2023: Am 1. Dezember 2023 wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der KAMEI GmbH und Co. KG in Wolfsburg eröffnet, der Betrieb wird uneingeschränkt fortgesetzt. Dem Insolvenzverwalter, Justus von Buchwaldt, und seinem Team-Kollegen Nikolas Otto ist es gelungen, nach intensiven Verhandlungen mit einem der wichtigsten Kunden (VW AG) einen Großauftrag für eine gesamte Jahresproduktion zu vereinbaren.
„Wir sind sehr froh, dass wir diesen Auftrag bekommen haben, damit ist der Betrieb Stand heute bis Ende März 2024 voll ausgelastet und wir können alle 42 Mitarbeiter weiterbeschäftigen,“ erklärt von Buchwaldt.
Aktuell befinden sich der Insolvenzverwalter und Rechtsanwalt Nikolas Otto in intensiven Vertragsverhandlungen mit zwei potenziellen Erwerbern des Unternehmens, wahrscheinlich ist eine übertragende Sanierung in Form eines Asset Deals. Die Kaufvertragsverhandlungen sollen im Dezember abgeschlossen sein und eine Übernahme ist zum 1. April 2024 geplant. Insgesamt hatte die vom Insolvenzverwalter beauftrage M&A-Beratung über 40 strategische sowie mehr als 50 Finanzinvestoren kontaktiert.
Die Geschäftsführung der KAMEI GmbH und Co. KG hatte am 16. August 2023 einen Insolvenzantrag gestellt und das zuständige Amtsgericht Wolfsburg hatte Justus von Buchwaldt von der Restrukturierungskanzlei BBL zum vorläufigen Insolvenzverwalter über das Vermögen der Gesellschaft bestellt. Der Wolfsburger Familienbetrieb in dritter Generation wurde 1952 gegründet von Karl Meier, ehemals Konstrukteur für Innenausstattung bei der VW AG. Derzeit wird die 4. Generation in den Familienbetrieb eingearbeitet. Im Jahr 1955 brachte der Firmengründer die erste „flatterfreie Schutzhülle mit Gepäckträger“ auf den Markt und schaffte so den Vorgänger der heutigen Dachbox. Die späteren festen Boxen von Kamei wurden vielfach ausgezeichnet und die Marke erfreut sich entsprechender Bekanntheit.
Zuletzt erzielte das Unternehmen mit 42 Mitarbeitern rund sechs Millionen Euro Umsatz, der größte Kunde ist der Volkswagen Konzern. Gründe für die Schieflage waren vor allem die u.a. infolge des Krieges in der Ukraine deutlich gestiegenen Materialkosten. Die höheren Kosten konnten zunächst nicht entsprechend an die Kunden weitergereicht werden, zudem verzögerte sich die Einführung eines neuen Produktes und auch die Preisverhandlungen mit den Automobilherstellern liefen schleppend. Zuletzt verschärfte sich die Situation erheblich durch eine schwache Auftragslage, die üblicherweise sehr hohe Nachfrage in der Sommersaison blieb aus.
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