30.05.2023

Fitness- und Therapiegerätehersteller ERGOFIT saniert sich in Eigenverwaltung

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Autor(en) / Quelle(n): Mitteilung der Pressestelle

- Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt und vollumfänglich fortgeführt
- Kunden werden wie gewohnt zuverlässig weiter betreut
- Sportgerätehersteller bis Ende des Jahres durchfinanziert

Pirmasens, 26. Mai 2023. Die ERGOFIT GmbH mit Sitz in Pirmasens hat wegen Zahlungsunfähigkeit am 25.05.2023 beim Amtsgericht Pirmasens einen Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Die ERGOFIT GmbH entwickelt und produziert Sportgeräte für Cardio- und Krafttraining und gilt als führender Komplettanbieter im Bereich Fitness und Therapie. Darüber hinaus erfüllt ERGOFIT den Standard zertifizierter Medizinprodukte, wodurch der Sportgerätehersteller viele Kunden aus dem Bereich der Physiotherapie und Krankengymnastik sowie Krankenhäuser und Rehabilitationszentren bedient. Insgesamt beschäftigt das Pirmasenser Unternehmen, das im vergangenem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feierte, 105 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Stabilisierung des Geschäftsbetriebs

Mit dem Antrag nutzt ERGOFIT die Chance auf eine nachhaltige Sanierung, um künftig seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit solide und robust aufzustellen. Das Gericht hat dem Antrag am 25.05.2023 entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung für das Unternehmen angeordnet. Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen, geschäftsführender Gesellschafter der ERGOFIT GmbH, bleibt im Amt und ist weiterhin handlungs- und weisungsbefugt. Gleichzeitig wird die Geschäftsführung durch die erfahrenen Sanierungsexperten und Rechtsanwälte Jens Lieser und Dr. Martin Kaltwasser von der LIESER Management GmbH aus Koblenz als Generalhandlungsbevollmächtigte unterstützt.

Es geht ganz normal weiter

„Unser primäres Ziel ist es, das Traditionsunternehmen fortzuführen und die Arbeitsplätze zu erhalten“, sagt Jens Lieser. In den kommenden Wochen werden mit allen wesentlichen Beteiligten Gespräche geführt, um geeignete Restrukturierungsmaßnahmen für den Sportgerätehersteller einzuleiten und umzusetzen. „Die wichtigste Botschaft ist: Unsere Kunden können ohne jegliche Einschränkung wie gewohnt weiter bei uns bestellen. Der operative Geschäftsbetrieb läuft vollumfänglich weiter“, ergänzt Dr. Martin Kaltwasser.

Als vorläufigen Sachwalter hat das Insolvenzgericht den Rechtsanwalt Matthias Bayer von der Kanzlei Abel und Kollegen Rechtsanwälte PartGmbB bestellt. Er wird als ‚verlängerter Arm’ des Gerichts das Sanierungsverfahren im Interesse der Gläubiger konstruktiv begleiten, die Verhandlungen mit Kunden und Lieferanten unterstützen und die Geschäftsführung überwachen.

Fortführung des Geschäftsbetriebs

Die Aussichten für eine nachhaltige Sanierung sind gut, zumal ERGOFIT mit seinem Finanzplan bis zum Ende des Jahres durchfinanziert ist. „Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Phase in unserer Unternehmensgeschichte gut überstehen werden“, sagt Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen. „Das Verfahren läuft ruhig und geordnet ab. Ziel ist es nun, das Unternehmen langfristig und stabil wieder auf Spur zu bringen, um mit unserem guten Namen auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen. Mit unseren motivierten Angestellten sowie unseren hochwertigen und von unseren Kunden sehr geschätzten Trainings- und Gerätesystemen bin ich mir sicher, dass uns das gelingen wird“, so Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen weiter.

Löhne und Gehälter gesichert

Die 105 Beschäftigten wurden am Tag der Antragstellung auf einer Mitarbeiterversammlung über die aktuelle Situation sowie über die weiteren Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bis Ende Juli 2023 gesichert. Ab August 2023 erfolgen die Zahlungen wieder durch die Schuldnerin.

Hohe Zins- und Tilgungsraten für Finanzierung ursächlich für die finanzielle Schieflage

Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen erwarb im Jahr 2022 das in dritter Generation geführte Familienunternehmen - wie sich nunmehr herausstellte - zu einem zu hohen Kaufpreis: Der Sportgerätehersteller verfügt über ein gutes und tragfähiges Geschäftsmodell. Aber die durchschnittliche Rendite reicht nicht aus, um die hohe Zins- und Tilgungslast für die Finanzierung des Kaufpreises zu bedienen. Schließlich wurde aufgrund der hohen Belastungen der Antrag auf Eigenverwaltung unausweichlich. Ohnehin hatte die Coronapandemie zuvor den Umsatz beeinträchtigt, da viele Kunden des Unternehmens bei den behördlich angeordneten Schließungen weniger Bedarf an Sportgeräten hatten.

Positive Perspektive auf nachhaltige Sanierung

Die Geschäftsführung wird gemeinsam mit den Generalhandlungsbevollmächtigten Jens Lieser und Dr. Martin Kaltwasser in den kommenden Wochen einen Insolvenzplan erarbeiten bzw. eine übertragende Sanierung vorbereiten, um das Unternehmen zu entschulden und neu aufzustellen. Das Eigenverwaltungsverfahren ist das passende Instrument, um eine finanzielle Sanierung des an sich tragfähigen Geschäftsmodells von ERGOFIT zu erreichen. „Auch unter Berücksichtigung der Gläubigerinteressen sehe ich sehr gute Möglichkeiten, dass eine zukunftsfähige Lösung erzielt werden kann“, sagt der vorläufige Sachwalter Matthias Bayer.

Über die ERGOFIT GmbH

ERGOFIT ist als Sportgerätehersteller ein Komplettanbieter rund um den Bereichen Fitness und Therapie. Das Produktangebot umfasst Geräte für das Cardio- und Krafttraining, Trainingssysteme sowie individuelle Konzepte für ein maßgeschneidertes Gesundheitstraining. Der hohe Anspruch an Qualität und Innovation besitzt bei ERGOFIT Tradition. In 1947 wurde das Unternehmen als Willi Resch KG gegründet und wurde in dritter Generation geführt, bis in 2022 der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen das Traditionsunternehmen erwarb.

Weitere Informationen unter: https://www.ergo-fit.de/de/

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