28.02.2025

Conen Unternehmensgruppe wird saniert

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Autor(en) / Quelle(n): Mitteilung der Pressestelle

- Rechtsanwalt Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt
- Conen Gruppe ist einer der führenden Hersteller von Möbeln für Bildungseinrichtungen und Büroräume

Wittlich/Mannheim, 27. Februar 2025. Die Conen Unternehmensgruppe ist in eine schwere Krise geraten. Aus diesem Grund haben die fünf zur Gruppe gehörigen Unternehmen Conen Holding GmbH, Conen Produkte GmbH, Conen Real Estate GmbH, Conen Systems GmbH und Möbelwerke Niesky GmbH am 25. Februar 2025 beim Amtsgericht Wittlich einen Insolvenzantrag gestellt. Das Gericht hat dem Antrag stattgegeben und Rechtsanwalt Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Bereits kurz nach dem Insolvenzantrag hat sich der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Wahl zusammen mit Rechtsanwalt Remo Kruse und seinem Team vor Ort einen Überblick über die Lage verschafft und auch Gespräche mit dem Management und wichtigen Geschäftspartnern geführt. Die Mitarbeitenden wurden über die aktuelle Situation und die folgenden Schritte im Insolvenzverfahren informiert.

Führender Möbelhersteller für Bildungseinrichtungen

Die Unternehmen der Conen Gruppe zählen zu den führenden Herstellern von Möbeln für Bildungseinrichtungen und Büroräume aller Art. Unter dem Dach der Conen Holding GmbH sind drei Geschäftsbereiche vereint: Das Möbelwerk Niesky im Bereich Kindergartenmöbel und Ausstattung, Conen Systems für Möbel und interaktive Systeme, vor allem für den IT-Bereich und weltweit für Bildungseinrichtungen sowie Conen Produkte im Corporate- und Konferenzbereich. Conen bietet innovative Einrichtungskonzepte für eine zeitgemäße und ganzheitliche Ausstattung von Kitas, Bildungseinrichtungen sowie Büro- und Konferenzräumen. Die Unternehmensgruppe wurde 1960 gegründet und verfügt über drei Standorte in Morbach-Gonzerath (LK Bernkastel-Wittlich), Niesky (bei Dresden), Borchen (bei Paderborn). Rund 225 Mitarbeitende erwirtschafteten zuletzt einen Umsatz von rund 64 Mio. EUR. 2019 erwarb die Investmentgesellschaft Halder im Zuge eines Management buy-outs die vollständigen Anteile der Inhaberfamilie an der Conen Gruppe.

Bereits mit Restrukturierung begonnen

Die Unternehmensgruppe hatte in den vergangenen Jahren mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Wesentliche Ursachen dabei waren der Einbruch des Geschäftes mit US-amerikanischen Groß-Kunden, die zögerliche Umsetzung bzw. Fortsetzung von Förderprogrammen im Rahmen des „Digitalpaktes 2.0“ sowie erheblicher Wettbewerbsdruck durch chinesische Konkurrenzunternehmen. Hinzu kam eine große Zins- und Schuldenlast aus der Übernahme im Jahr 2019. Ende 2024 wurde bereits mit Restrukturierungsmaßnahmen begonnen, welche nun im Insolvenzeröffnungsverfahren fortgeführt werden. Weiterhin sollte eine Übernahme von wesentlichen Geschäftsanteilen durch einen neuen Investor erfolgen. Die Verhandlungen waren nach dem Jahreswechsel sehr weit fortgeschritten. Mitte Februar zog ein Fremdkapitalgeber jedoch überraschend seine Zusage zurück. Damit war ein Insolvenzantrag der Conen Gruppe unvermeidlich.

Neue Investorenlösung angestrebt

Der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte strebt eine neue Investorenlösung für die Conen Unternehmensgruppe an. Hierzu werden in den kommenden Tagen die ersten Gespräche geführt. Außerdem ist geplant, einen strukturierten Investorenprozess zu initiieren. Die Gehälter der rund 225 Beschäftigten sind durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit abgesichert.

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